Urologische Untersuchungen —

Miktions­zystou­rethro­graphie (MCU)

Die Miktionszystourethrographie (MCU) ist eine zentrale Untersuchung in der Kinderurologie, die insbesondere zur Diagnose des vesikoureteralen Refluxes (VUR) eingesetzt wird. Bei VUR fließt Urin aus der Blase zurück in die Harnleiter (Uretere), was zu wiederkehrenden Infektionen und potenziellen Schäden an den Nieren führen kann. Die MCU hilft auch bei der Feststellung von infravesikalen Obstruktionen und komplexen urogenitalen Fehlbildungen.

Die konventionelle MCU ermöglicht nicht nur die Diagnose eines vesikoureteralen Refluxes, sondern auch eine detaillierte Bewertung der Morphologie der Harnleiter und Blase (z.B. Blasenwandkontur, Trabe­kulierung, Divertikel, Ureter­morphologie). Zudem erlaubt die MCU die Beurteilung der Harnröhren­morphologie einschließlich Strikturen, Klappen, Divertikeln und Fisteln, sowie das Blasenfüllvolumen und des Restharns.

Bei der MCU wird ein Kontrastmittel entweder mittels Katheteri­sierung oder durch eine suprapubische Punktion in die Blase eingeführt. Während der Blasenfüllung und der Miktion (Entleerung der Blase) werden Durchleuchtungen vorgenommen, um festzustellen, ob ein Reflux, also Rückfluss von Urin in Richtung der Nieren, besteht. Hierbei kann eine Graduierung des Refluxes (Grad I-V) vorgenommen werden. Die Untersuchung erlaubt dabei eine genaue Darstellung der Harnröhre (Urethra), der Blase und der Harnleiter, was entscheidend für eine präzise Diagnose ist.

Die Untersuchung beginnt mit dem Einbringen des Kontrastmittels in die Blase. Während die Blase langsam gefüllt wird, finden kurze Durchleuchtungskontrollen statt, um sowohl Niederdruck- als auch Hochdruckreflux nachzuweisen. Nach der Miktion wird eine abschließende Bildgebung durchgeführt, um eventuellen Restharn zu dokumentieren. Moderne Durchleuchtungstechniken wie die gepulste Durchleuchtung werden genutzt, um die Strahlenbelastung zu minimieren.

Zusammenfassung

Die MCU bleibt eine wichtige Methode zur Diagnose des VUR und anderer urologischer Anomalien bei Kindern. Trotz der Strahlenbelastung ist sie aufgrund ihrer detaillierten morphologischen und funktionellen Bewertungsmöglichkeiten unverzichtbar. Durch standardisierte Protokolle und moderne Techniken wird das Strahlenrisiko minimiert. Für wiederholte Untersuchungen stehen auch strahlungsfreie Alternativen zur Verfügung, die insbesondere bei Mädchen und zur Nachbeobachtung eingesetzt werden können.

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