Urologische Untersuchungen —

Blasenspiegelung
(Zystoskopie)

Die Blasenspiegelung, auch Zystoskopie genannt, ist eine wichtige endoskopische Untersuchung zur Diagnose verschiedener Harnwegserkrankungen. Diese Untersuchung ist notwendig bei Symptomen wie Blutbeimengungen im Urin, wiederkehrenden Harnblasen­entzündungen, Blasentumoren, Blasenentleerungs­störungen und Blasensteinen. Darüber hinaus ermöglicht die Zystoskopie in einigen Fällen auch eine sofortige therapeutische Intervention, wie die Entnahme von Gewebeproben (Biopsien).

Unter einer Blasenspiegelung versteht man eine endoskopische Untersuchung der Harnblase, bei der der Arzt mit einem speziellen Endoskop, dem Zystoskop, die Harnblase inspiziert. Bei Männern wird zusätzlich auch die Harnröhre und die Prostata untersucht (Urethrozystoskopie). Diese Methode bleibt trotz fortschrittlicher bildgebender Verfahren wie Ultraschall und Röntgen in bestimmten Fällen unverzichtbar.

Für die Blasenspiegelung kann entweder ein biegsames (flexibles) oder ein starres Zystoskop verwendet werden. Das flexible Zystoskop passt sich besser der gekrümmten Harnröhre des Mannes an und lässt sich leichter einführen. Das starre Zystoskop bietet hingegen eine bessere Bildqualität und größere Spül- und Arbeitskanäle, was für Eingriffe wie Biopsien vorteilhaft ist. Durch das Aufsetzen einer Kamera auf das Zystoskop kann das Bild auf einem Videomonitor betrachtet werden.

Der Eingriff erfolgt in der Regel ambulant und dauert nur wenige Minuten bis maximal 15 Minuten. Eine Vollnarkose ist nur bei Kindern erforderlich. Bei Erwachsenen wird vor der Untersuchung ein steriles, lokalanästhesierendes und desinfizierendes Gleitgel, wie z. B. Instillagel®, in die Harnröhre eingebracht. Nach einer Einwirkzeit von 5 bis 10 Minuten beginnt der Arzt mit der Untersuchung.

Nach einer Zystoskopie kann es vorübergehend zu häufigem Harndrang, Brennen in der Harnröhre und geringfügigen Blutbeimengungen im Urin kommen. Bei stärkeren oder länger anhaltenden Beschwerden sollte ein Urologe konsultiert werden. Das Risiko einer Verletzung der Harnröhre oder Blase ist sehr gering, und Harnwegsentzündungen treten aufgrund der sterilen Arbeitsweise selten auf.

Zusammenfassung

Die Blasenspiegelung ist eine wesentliche diagnostische und therapeutische Methode zur Untersuchung und Behandlung verschiedener Harnwegserkrankungen. Sie ermöglicht eine genaue Inspektion der Harnblase und gegebenenfalls auch therapeutische Maßnahmen. Trotz moderner bildgebender Verfahren bleibt die Zystoskopie bei bestimmten Indikationen unverzichtbar. Die Risiken des Eingriffs sind sehr gering und in der Regel mit minimalen Beschwerden verbunden.

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