Urologische Untersuchungen —

Die Prostata­biopsie

Die Prostata ist eine exokrine Drüse, die sich unterhalb der Harnblase befindet und die männliche Harnröhre umschließt. Mit einer Größe vergleichbar einer Kastanie und einem Gewicht von etwa 10 bis 20 Gramm und enthält sowohl Drüsen- als auch Muskelgewebe. 
Ihre Hauptfunktion ist die Produktion eines Großteils der Samenflüssigkeit und zahlreicher Enzyme. Die Spermien, die aus den Hoden kommen, werden hier mit der Samenflüssigkeit vermischt und aktiviert.

Eine Prostatabiopsie, auch Prostatastanzbiopsie genannt, ist erforderlich, um bei klinischem Verdacht auf Prostatakrebs oder auffälligen Befunden bei Früherkennungs­unter­suchungen eine genaue Diagnose zu stellen. Prostatakrebs verursacht im Anfangsstadium selten Beschwerden, sodass die Früherkennung entscheidend für die Heilungschancen ist. Auffällige Befunde, die eine Biopsie begründen können, sind tastbare Knoten in der Prostata oder ein erhöhter PSA-Wert (Prostataspezifisches Antigen). Ein erhöhter PSA-Wert kann jedoch auch bei gutartigen Vergrößerungen oder Entzündungen der Prostata vorliegen.

Die Prostatabiopsie ist ein Verfahren, bei dem Gewebeproben aus der Prostata entnommen werden, um diese mikroskopisch auf krankhafte Veränderungen zu untersuchen. Sie wird oft über den Anus durchgeführt, wobei die Schleimhaut örtlich mit einem sterilen, lokal­anästhesierenden und desinfizierenden Gleitgel, wie beispielsweise Instillagel®, betäubt und gleitfähig gemacht wird.
Ein Transrektaler Ultraschall (TRUS) dient zur genauen Platzierung der Punktionsnadel, mit der meist 10 bis 12 kleine zylinderförmige Proben aus der Prostata gestanzt werden. Diese Proben ermöglichen eine genaue Beurteilung der Prostata­gewebe, um das Vorhandensein und die Ausdehnung eines möglichen Prostatakrebses festzustellen. Der Eingriff ist in der Regel kaum schmerzhaft, und zur Infektions­vorbeugung wird oft ein Antibiotikum verordnet.

Kreislaufstörungen können unmittelbar während oder nach der Prostatabiopsie auftreten, lassen sich jedoch durch Hochlagern der Beine und Flüssigkeitszufuhr meist schnell kontrollieren. Bei stärkeren Blutungen, Fieber über 38,0°C, Schwierigkeiten beim Wasserlassen oder Schmerzen in den Hoden sollte sofort ein Arzt kontaktiert werden.

Die entnommenen Gewebeproben werden mikroskopisch von einem Pathologen untersucht. Bei positiven Befunden können die Art und Bösartigkeit (Malignität) der Veränderungen bestimmt werden. Negative Biopsie­ergebnisse bedeuten entweder das Fehlen von Krebs oder eine unzureichende Gewebeentnahme. Bei fortbestehendem Verdacht, wie tastbaren Knoten oder erhöhtem PSA-Wert, kann eine erneute Biopsie notwendig sein. Der behandelnde Arzt wird den Befund erklären und das weitere Vorgehen besprechen.

Zusammenfassung

Die Prostatabiopsie ist ein wesentliches diagnostisches Verfahren zur Abklärung von Prostatakrebsverdacht. Durch die gezielte Entnahme von Gewebeproben ermöglicht sie eine genaue Beurteilung der Prostatagewebe und trägt zur Bestimmung der richtigen Behandlungsstrategie bei. Patienten sollten sich nach dem Eingriff schonen und bei Komplikationen sofort ärztlichen Rat einholen.

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